Willkommen im Netzwerk für Familientherapie und Beratung

Das Netzwerk für Familientherapie und Beratung wurde 1997 gegründet. Es besteht aus 15 Therapeutinnen und Therapeuten unterschiedlicher Schulen. Als Grundlage für die gemeinsame Arbeit dienen systemische Sichtweisen und Therapieverfahren.

In der aufsuchenden Familientherapie arbeiten wir im Co-Therapeutenteam, wobei in der Regel beide Geschlechter repräsentiert sind. Die Netzwerkstruktur erlaubt uns, die Arbeit flexibel an den individuellen Anliegen des anfragenden Familien- und Helfersystems auszurichten.

Unser Leitbild

Grundlage unserer Arbeit bildet ein systemisches Menschenbild, das durch Respekt vor der Autonomie des Individuums und Wertschätzung gegenüber einzelnen Personen und Systemen geprägt ist.

Wir sind uns bewusst, dass unsere Arbeit immer von unseren eigenen Normen und Werten geprägt ist. Vor diesem Hintergrund werden Unterschiede wie Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Status, sexuelle und geschlechtliche Orientierung, Weltanschauung und Religion als mögliche Themen im professionellen Handeln wahrgenommen und reflektiert. Unsere Perspektive ist daher geschlechtsspezifisch geprägt. Wir achten auf die Gleichbehandlung der Geschlechter. Ein Beitrag dazu bietet die Arbeit in der geschlechtsgemischten Co-Therapie.

Wir üben einen weitestmöglichen Verzicht auf Bewertungen, im Sinne eines richtig oder falsch. Der Umgang der Hilfesuchenden mit den bestehenden Herausforderungen wird als eine Lösungsmöglichkeit betrachtet. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, sich selbst und seine Beziehungen neu zu organisieren. Die Potenziale für die Bewältigung von Problemen, Krisen und Konflikten liegen im System selbst und können nicht von außen verschrieben werden. Wir erforschen gemeinsam mit den Familien Wahlmöglichkeiten.

Wir fördern die Verantwortungsübernahme der Einzelnen, für Handlungen und Entscheidungen. Wir würdigen die Zugehörigen der Familien als Expert*innen für ihr System und stärken das Vertrauen in ihre Selbstwirksamkeit. Unsere Arbeitsweise ist darauf ausgerichtet, Potenziale frei zu legen und damit Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. Wir überprüfen während des Prozesses stetig die Anliegen und Aufträge. Die Möglichkeiten und Grenzen der Einzelnen, an der Erreichung mitzuwirken, und vorhandene Ressourcen werden gemeinsam erkundet. Gleichzeitig werden auch Legitimation und Wirksamkeit unserer Interventionen stetig erfragt. Veränderung kann gelingen, wenn die Motivation aus dem System selbst heraus Kraft gewinnt.

Die grundlegende Haltung der Allparteilichkeit findet ihre Grenze, wo Menschenwürde und Menschenrechte durch destruktive Verhaltensweisen infrage gestellt werden, insbesondere wenn das Wohl von Kindern gefährdet ist. Um dem entgegenzuwirken, möchten wir Eltern in ihrer Kompetenz und Selbstwirksamkeit stärken. Wir gehen davon aus, dass im familientherapeutischen Prozess eine Dynamik entsteht, welche die Entwicklungschancen der beteiligten Kinder und Jugendlichen verbessert.